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1655 |
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Der Geraer Mühlgraben |
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ie Jahreszahl 1655 steht hier für die Mitte des 17. Jahrhunderts. Um zu verdeutlichen, wie wichtig der alte Geraer Mühlgraben als Lebensader der Industrie jener Zeit war, soll hier von seiner Länge berichtet werden. Viele Handwerker siedelten sich entlang des Mühlgrabens an, da sie vom Wasser abhängig waren. Zu ihnen gehörten Färber, Tuchhändler, Gerber, die Betreiber Amtsmühlen (Klotz- Anger- uns Hausmühle) und andere, die das Wasser direkt benötigten oder auch als Transportweg nutzten. Der Mühlgraben hatte damit schon im 17. Jahrhundert eine Länge von 6.350 Metern. Die Gegend zwischen der späteren Heinrichstraße und der Angermühle wurde daher von den Geraern auch als Klein-Venedig bezeichnet. Ungewöhnlich war zwar nicht, dass die Aborte (Toiletten) der Häuser auch über den Mühlgraben eingeleitet wurden, aber das es dort von angelbaren Fischen nur so wimmelte, erscheint in der Neuzeit doch recht unwahrscheinlich. Und doch wurde schon zu dieser Zeit vom Fischfang dort berichtet. Es soll Schmerlen, Steinbeißer, Barben und sogar Hechte im Mühlgraben gegeben haben. |
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1686 |
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Zwischen Stadttor und Kirche |
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ie "Straße" zwischen dem Badertor unterhalb des Johannisplatzes und dem Friedhof der Trinitatiskirche (Park der Jugend) erstreckte sich zu dieser Zeit der "Steinweg nach dem Gottesacker", welcher erst ab 1839 "Heinrichstraße" genannt wurde. |
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1700 |
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Das Waidfarbengässchen |
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ieses schmale Gässchen führte im 18. Jahrhundert von der "Heinrichstraße" zum "Roßplatz" und hieß ursprünglich einmal "Waidenfarbengässchen", weil dort ein Haus war in dem Waidfarbe, ein Blau welches aus der Waidpflanze gewonnen wurde, hergestellt wurde. Genau konnte die Gasse nicht mehr datiert werden, aber ab 1800 entstand dort die erste Geraer Post. |
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1704 |
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Bepflanzungen am Roßplatz |
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u Beginn des 18. Jahrhunderts wurde der Roßplatz, später nahe Heinrichstraße, mit Linden, Birken, Ahorn und andren Bäumen bepflanzt. Die Preußen fällten allerdings die Bäume im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) wieder. |
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1718 |
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An den Pflanzbeeten in Gera |
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as neue Flussbett des zu den oberen Hofwiesen geleitete Geraer Spitalbachs wurde nun bei den Pflanzbeeten (Heinrichstraße / Friedericistraße) über den Mühlgraben geführt. Seinen Namen hatte der kleine Spitalbach durch seine Nähe zu den Geraer Spitälern, oder Hospitälern, neben der St. Trinitatiskirche erhalten. |
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1720 |
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Die Färberei Albrecht |
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m Jahr 1720 richtete der Geraer Michael Albrecht an der Kuttelhofbrücke seine erste Färberei- und Appreturanstalt ein. An der Kuttelhofbrücke hatte die Tuchmacherinnung um 1600 ein Färbehaus eingerichtet. Die Brücke befand sich an der Kaisergasse. Diese Gasse gehört zu den aufgehobenen Straßen und Gassen der Stadt und war neben der Färbergasse in der Innenstadt zwischen der späteren Florian-Geyer-Straße (ab 1892 die Harboustraße) und der Heinrichstraße zu finden. |
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1738 |
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Zum Bau des Waisenhauses |
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eit einigen Jahren war man in Gera damit beschäftigt in der Vorstadt vor dem Badertor ein Zucht- und Waisenhaus zu errichten. Heinrich XXV. , der Bruder von Heinrich XVIII, lies den vorderen Teil des Waisenhauses an der oberen Heinrichstraße mit Turm errichten. |
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15.09.1744 |
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Johann Friedrich Leberecht Reinhold geboren |
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r war der Vater des Geraer Landschaftsmalers Heinrich Reinhold. Wie sein Sohn Heinrich war auch er ein begabter Maler und ging in Zeitz bei einem Maler namens Krippendorf in die Lehre. 1773 erwarb er ein Haus mit Garten auf der Sorge, später Ecke Humboldtstraße. Er verstarb am 1. Juni 1807 in Gera. |
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03.11.1773 |
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Ein Rekord-Kuchen für das Brautpaar |
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ie Geraer Bevölkerung präsentierte beim Einzug Fürst Heinrichs XXX. und seiner jungen Gemahlin in die Stadt einen riesigen Kuchen, welcher so groß war, dass er von acht Meistern der Stadt getragen werden musste. Der Geraer Bäckermeister Johann Gottfried Dürre hatte den Kuchen in einem besonderen Ofen in seiner Backstube in der Heinrichstraße gebacken. |
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18.09.1780 |
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Das Zuchthaus in Flammen |
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s war am 18. September 1780, als ein großer Stadtbrand innerhalb von nur dreieinhalb stunden etwa 90 % aller Gebäude in der Stadt zerstörte. Auch das im Jahr 1732 eingeweihte Zucht- und Waisenhaus (später das Stadtmuseum) wurde ein Raub der Flammen. Zeitgenössige Bauexperten hatten das massive Gebäude eigentlich für unzerstörbar gehalten und daher wurde der verheerende Fehler gemacht, die vorsorgliche Evakuierung der Insassen zu unterlassen. (mancher sieht Parallelen zur Titanickatastrophe von 1912) Erst als die Flammen bereits aus den Fenstern der Obergeschosse schlossen, brachte man die Waisenkinder und die pflegebedürftigen Personen über den Gebäudeseiteneingang nach dem Badertor in Sicherheit. Durch das Badertor, welches gut 100 Jahre später beseitigt wurde, gelangte man zu dieser Zeit entlang des Rutheneums in die Stadt. Die zur Heinrichstraße weisende Haupttreppe war durch die brennenden Trümmer des Dachreiters versperrt worden und weil der Weg am Waisenhaus vorbei in Richtung des Gasthofes "Grüner Baum" am Brühl auf der anderen Gebäudeseite unpassierbar war, führte man die Waisenkinder auf großen Umwegen in den Waisenhausgarten. Diesen Garten hatte Heinrich XXX. im Jahr 1776 erworben und dem Waisenhaus geschenkt. Die im Keller des Zucht- und Waisenhauses untergebrachten Strafgefangenen sollen bereits dem ersticken nahe gewesen sein, als sie schließlich doch noch ins Freie gebracht und unter strikter Bewachung auf ein angrenzendes Feld neben dem Waisenhausgarten gebracht wurden. (Quelle: Diplomhistoriker Siegfried Mues, ehemaliger Leiter des Stadtmuseums) |
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1798 |
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Eisgang und Hochwasser |
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er Winter in den Jahren von 1798 auf 1799 war ungewöhnlich hart und streng. Auf der Elster hatte sich Treibeis gebildet und sich in Debschwitz angehäuft. Das wiederum führte zu einer Überschwemmung, welche die Stadt über die Wasserkunst und den Mühlgraben mit eisigem Wasser überflutete. Das Wasser strömte zwei ganze Tage lang in immerwährend gleicher Höhe am Roßplatz und an der Heinrichstraße vorüber. Die Häuser mussten daher mit Kähnen versorgt werden, weil sie trotz ihrer Lage von der Versorgung abgeschnitten waren. Die Kähne fuhren bis zum Zucht- und Waisenhaus, dem späteren Stadtmuseum. Zu dieser Zeit war die Kälte für die Menschen besonders stark zu spüren, da sie meist unzureichend gekleidet waren, die Unterkünfte und Wohnungen nur spärlich beheizt waren und von Isolierung noch nicht die Rede sein konnte. Viele Geraer überlebten diesen Winter nicht. |
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1800 |
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Das Posthaus am Roßplatz |
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m Eckhaus an der "Heinrichstraße", etwa dort wo später das "Gastronom" entstand, befand sich ab diesem Jahr die Postexpedition der Kurfürstlich-Sächsischen und seit 1816 der Fürstlich-Reußisch Thurn- und Taxis`schen Post im "Postgässchen". Der Hofraum und die Hintergebäude reichten bis zum Roßplatz. 1862 siedelte das Geraer Postamt in die Schloßstraße um. Nun wurde die Gasse "Roßplatzgässchen" genannt und an der Ecke, wo die Post einst stand wurde später das Café Hohenzollern, danach das Café Vaterland, errichtet. 1961 wurde das Café abgebrochen und die Innenstadt sozialistisch neu gestaltet. Die Inhaber des Café Vaterland setzten sich in den Westteil Deutschlands ab. |
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1807 |
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Die Geraer Hauptgeschäftsstraßen |
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er Gasthof "Zur Sonne" war in diesem Jahr vom Innenstadtmarkt auf den Roßplatz verlegt worden und erstreckte sich zwischen Heinrichstraße und Roßplatz, sodass man in dem Gasthof zwei Mal die Sonne, von vorn und später aus der Rückansicht, sehen konnte. Gegenüber stand zu dieser Zeit das Kaffeehaus "Blödel", später "Meyer", und war ein beliebter Treffpunkt der Geraer. |
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18.04.1807 |
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Der "Rheinbund" |
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ie reußischen Fürsten traten dem „Rheinbund“ bei.
Der alte Marktgasthof „Zur goldenen Sonne“ am Markt 10 wurde in die Vorstadt vor dem Badertor (heute in der Nähe der Heinrichstraße) verlegt.
Der Marktgasthof wurde bei einem Bombenangriff zum Ende des zweiten Weltkrieges im Jahr 1945 zerstört.
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1811 |
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Am Grünebaum in Gera |
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ie Geraer Innenstadt sah im 19. Jahrhundert noch völlig anders aus als in der Neuzeit. Zum einen ist das der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg geschuldet und zum anderen gab es schon zuvor umfangreiche Baumaßnahmen und Umbenennungen. Der nördlihe Teil des Brühl nannte sich zu dieser Zeit "Am Grünebaum" und gehörte später zu den aufgehobenen Straßen in Gera. (Heinrichstraße/Ecke Breitscheidstraße) |
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1816 |
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Vertrag über das Postwesen |
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era schloss einen Vertrag mit dem Fürstenhaus derer von Thurn und Taxis über das Postwesen. Das Postamt befand sich bis 1862 im Huth`schen Haus, der „Alten Post", in der Heinrichstraße.
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1816 |
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Hochwasser in Gera |
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er Sommer des Jahres brachte zu viel Regen und Kälte. Die Elster trat daher über ihre Ufer und überschwemmte den Roßplatz (Heinrichstraße), das Roßplatzgässchen und gelangte bis zum Mühlgraben vor dem Badertor am Gymnasium (Rutheneum). Es kam wieder zu einer Teuerungswelle. Ein Scheffel Korn (8,7 Liter) kostete 11 Taler und 60 Groschen. Erneut wurde eine öffentliche Speiseanstalt für die Armen der Stadt ins Leben gerufen. |
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1838 |
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Wie der Schützenweg entstand |
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ls die Geraer Schützengesellschaft in diesem Jahr von der Bürgererholung (COMMA) bis zur Schützenwiese an der Wasserkunst einen chaussierten Weg anlegte, entstand der Schützenweg. Durch den weiteren Ausbau des Straßennetzes wurden Teile des Weges veräußert und es blieb nur der Teil zwischen Heinrichstraße und Christian Schmidt Straße als Schützenweg übrig. Da dieser Teil an der Bahntrasse lag, erfolgte später die Umbenennung in Eisenbahnstraße. |
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1839 |
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Die erste Straße in Gera |
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u dieser Zeit gab es in der Stadt nur Gassen, Gässchen, Wege und einen Platz, den Zschochernplatz. Nun kam zum ersten Mal die Bezeichnung "Straße" zum Einsatz. Die erste Geraer Straße als solche benannt, war die Heinrichstraße. |
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03.1849 |
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Der erste Geraer Photograph erhielt die Bürgerrechte |
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u dieser Zeit hatte sich der Photograph und ehemalige Porzellanmaler Carl Falke um das Bürgerrecht der Stadt Gera beworben, welches ihm auch alsbald erteilt wurde. Darauf hin nahm sich Carl Falke eine Wohnung in der Schleizer Straße 9 (später die Heinrichstraße 80) im Haus des Zeugdruckereibesitzers Adolph Wilhelm Müller und wurde somit der erste nachweisbare ortsansässige Photograph der Stadt Gera. |
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1854 |
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Der Walkmühlenplatz in Gera |
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er Walkmühlenplatz wurde durch die alliierten Bombenangriffe vom 6. April 1945 fast vollständig zerstört und existierte somit in der Neuzeit nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Der Platz wurde eingefasst vom "Brühl", der "Heinrichstraße" und dem "Meistergässchen". Die Gera-Arkaden und zuvor das "Interhotel" standen fast drauf. Was es auf sich hatte mit Platz steht in den Zusatzinformationen. |
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1859 |
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Das Walkmühlengässchen in Gera |
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ie von der noch in der Neuzeit bekannten "Heinrichstraße" zum "Walkmühlenplatz" führende kleine Gasse wurde in diesem Jahr in "Walkmühlengässchen" benannt. Sie befand sich mitten in der Geraer Innenstadt zwischen "Heinrichstraße", "Brühl" und dem "Meistergässchen", wo sich das städtische Leihhaus ab 1874 befand. Leider zerstörten die alliierten Bombenangriffe vom 6. April 1945 die gesamte alte Bausubstanz. |
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07.04.1859 |
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Wie der Geraer Brühl entstand |
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er "Brühl" wurde ursprünglich in seinem südlichen Teil "Hospitalplatz", nach dem kurz vor dem sächsischen Bruderkrieg von 1450 gegründeten Hospital "Beatae Mariae Virginis" benannt. Nach dem Brand von 1639 wurden das Hospital und die Kirche notdürftig überdacht und damit wieder bewohnbar gemacht. Ab 1724 wurde an der Stelle der Hospitalkirche das Zucht und Waisenhaus errichtet. 1737 wurden die Hospitalbewohner in das hintere Gebäude des Hospitals Sankt Wolfgang neben der Trinitatiskirche verlegt und dort bezogen sie 1738 den für sie errichteten Neubau des Marienhospital. Das alte Hospital wurde ebenfalls abgebrochen und 1737/38 statt dessen der Erweiterungsbau des Zucht- und Waisenhauses errichtet. Der südliche Teil des Platzes wurde daher ab 1811 "Am Zucht- und Waisenhaus" bezeichnet. Der nördliche Teil des Platzes wurde nach dem dort stehenden, bereits 1487 bezeugten Vorstadt-Gasthof als "Beim Güldenen Ring" und ab 1627 nach dem damaligen Besitzer Kaspar "Grünebaum" benannt. 1859 wurde der Platz in "Brühl" benannt. Der Brühl war wie die Heinrichstraße und der Roßplatz als Teil des Angers ursprünglich Weideplatz für das Stadtvieh und daher im 14. und 15. Jahrhundert noch nicht bebaut. Die Gebäude an der Westseite des Brühls wurden 1945 durch Bomben zerstört. Die Häuser an der Ostseite wurden 1973 abgerissen, um das Kultur- und Kongresszentrum zu schaffen. Damit verschwand der "Brühl" in Gera. |
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25.04.1863 |
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Hulda Klotz geboren |
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ie Geraerin Hulda Klotz war in der Zeit der NS-Diktatur eine überzeugte Anhängerin von Hitlers System gewesen. Sie sollte die erste Geraer Bürgerin sein, die an ihrem Haus in der Heinrichstraße die Hakenkreuzflagge anbringt. In diesem Haus befand sich zur NS-Zeit die Gastwirtschaft Klotz, auch "grobe Hulda" genannt, und galt als Vereinslokal der Geraer SA-Division. |
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31.12.1879 |
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Wer wohnte wo in Gera |
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ier ist eine vollständige Einwohnerliste der Stadt Gera enthalten. Alle in Gera zu diesem Zeitpunkt gemeldete Personen mit ihrer Adresse und ihrem Beruf. Zu beachten ist, dass viele Eingemeindungen erst in den ersten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts vorgenommen wurden und so die Einwohner von Untermhaus, um ein Beispiel zu nennen, hier fehlen. |
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04.1887 |
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Ein Heim für die Fachwebschule |
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ie im Jahr 1869 im "Alten Waisenhaus" in der damaligen Heinrichstraße untergebrachte Fachwebschule, welche aus der im Jahr 1817 entstandenen "Sonntagszeichenschule" hervorgegangen war, erhielt in diesem Jahr einen neue Heimstatt in der Talstraße 3. |
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1889 |
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Die "Kleine Heinrichstraße" entstand |
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ie Straße war zwischen der "Heinrichstraße" und dem "Heinrichplatz" zu finden. Der Durchbruch und damit die Anlage der "Kleinen Heirichstraße" erfolge 1889. Bei den Umbauarbeiten wurde auch die alte Geraer Scharfrichterei abgebrochen und an ihrer Stelle die Gastwirtschaft "Preußischer Hof" in der neuen Straße in der Nummer 2 errichtet. Am 6. April 1945 fiel die Straße zusammen mit dem benachbarten Roßplatzblock den alliierten Bomben des Zweiten Weltkriegs zu Opfer. Die Reste der "Kleinen Heinrichstraße" wurden dann im August 1950 in die "Josef-Stalin-Straße", die spätere "Heinrichstraße" mit einbezogen. Damit existierte diese Straße so nicht mehr. |
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24.11.1893 |
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Erich Unger geboren |
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er Maler Erich Unger kam in Vieselbach bei Erfurt zur Welt. Ab 1924, fünf Jahre nach seiner Heirat, fand er seinen Lebensmittelpunkt in Gera. Von 1913 bis 1924 hatte er für den Carl Zeiss Konzern gearbeitet. Bis 1937 war er auch in Gera nicht künstlerisch tätig, sondern arbeitete als Prokurist für die Firma "Fahrzeughaus Mornhinweg" (später Ecke Heinrichstraße, Clara-Viebig-Straße) Danach entstanden zahlreiche Bilder über Gera, speziell vom als Arbeiterstadtteil Ostviertel. In den Jahren 1950-1962 malte er mehrmals sehr detailgetreu den später aus dem Stadtbild verschwundenen Roßplatz. Erich Unger, der Maler der gern Berge und Dächer erklomm um Draufsichten zu malen, verstarb hochbetagt am 9. Dezember 1987 in Gera. |
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1894 |
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Ausbau eines zweiten Straßenbahngleises |
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an beschloss in diesem Jahr, mit dem Ausbau eines zweiten Gleises für die Geraer Straßenbahn in der Heinrichstraße zu beginnen. Sie sollte dadurch benutzerfreundlicher werden, aber es hagelte, wie schon beim Bau der ersten Fahrstrecke Beschwerden und Einwände. |
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24.12.1894 |
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Die Louis Schlutter Straße in Gera |
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u finden war die Straße zwischen der Heinrichstraße und der De-Smit-Straße und wurde nach dem Kommissionsrat Louis Schlutter (07.03.1825-09.06.1904) benannt. Schlutter hatte am 29. September 1894 das städtische Realgymnasium (später Schillerschule) in der Kurt-Keicher-Straße gestiftet. Durch den all zu frühen Tod der Kinder des Ehepaar Schlutter stifteten beide ihr Vermögen auf Anraten von Dr. Clemens Weisker auch zum Bau und zur Unterhaltung eines allgemeinen Krankenhauses für die Landgemeinden des unterländischen Bezirkes. Daraus entstand die Milbitzer Heilanstalt. |
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1895 |
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Die Dammstraße |
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ie in diesem Jahr angelegte "Dammstraße" führte zum Bahndamm und erhielt daher ihren Namen. Im Jahr 1909 wurde der Eisenbahndamm, Zwischen dem "Comma" und dem Etablissement "Heinrichstraße" höher gelegt und damit die Heinrichstraße unmittelbar vor der Heinrichbrücke überbrückt. Später war es dann die "Sommerbadstraße". |
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1895 |
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Die Dammstraße in Gera |
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ie Dammstraße war "Am Sommerbad" zu finden. Die 1895 angelegte Straße führte zum Bahndamm und erhielt danach ihren Namen. Im Jahr 1909 wurde dann der Eisenbahndamm höher gelegt und damit die Heinrichstraße kurz vor der Heinrichbrücke zwischen "Comma" und "Bergarbeiterclubhaus" überbrückt. |
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1895 |
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Umbauten am späteren Stadtmuseum |
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m Jahr 1732 hatte man vor den Toren der Stadt das Zucht- und Waisenhaus, später als Stadtmuseum bekannt, eröffnet. 136 Jahre diente es als solches, bevor es zu anderen Verwendungszwecken weitervermietet wurde. Im Jahre 1895 wurde dann die große Freitreppe an der Stirnseite zur Heinrichstraße abgebrochen, da sie zum Verkehrshindernis geworden war. In den vom Stadtmuseum im Jahr 2003 herausgegebenen "Geraer Heften" zur Geschichte, Archäologie und Volkskunde wurde zum Thema "Verkehrshindernis" folgendes geschrieben: "Namentlich bei Langholzfuhren und an Markttagen sei sie sehr hinderlich gewesen. Die Bau- und Wirtschaftsdeputation gestand aber immerhin zu, "daß das Waisenhaus durch die Beseitigung der Treppe an Aussehen verliert, aber das Verkehrsinteresse wohl voranzustellen sei." Einzelne Stimmen im Gemeinderat hätten am liebsten das ganze Gebäude als Verkehrshindernis beseitigt." Das geschah nicht, auch als die Innenstadterweiterung das Gebäude aus der Vorstadt in die Grenzen der Stadt hineinbeförderte. Bei der Eröffnung des Gebäudes befand es sich noch für den Toren (vor dem 1884 abgebrochenen Badertor) der Stadt, außerhalb der damaligen Stadtmauern. (Quelle: Diplomhistoriker Siegfried Mues, ehemaliger Leiter des Stadtmuseums) |
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1896 |
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Der Geraer Roßplatzblock |
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n den Jahren 1896 und 1897 entstand zwischen dem Roßplatz, der kleinen Heinrichstraße und dem Heinrichplatz der sogenannte Roßplatzblock mit mehrgeschossigen Wohn- und Geschäftshäusern. Am 6. April 1945 wurde der Roßplatzblock und damit die ganze Gegend durch alliierte Bomber nahezu vollständig zerstört und in den folgenden Jahren beseitigt. Damit verschwand die ehemaligen Altstadtbebauung in diesem Bereich für immer. |
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1899 |
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Ein neuer Glockenturm |
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ie Sankt Trinitatiskirche, die Kirche der heiligen Dreifaltigkeit, in der Heinrichstraße, bekam einen neuen Glockenturm. Ein später leider unbekannter Photograph machte eine für diese Zeit recht aufwendige Aufnahme des sakralen Gebäudes vom Roßplatz aus. |
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1899 |
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Neuperts zweiter Umzug in Gera |
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as Juweliergeschäft Friedrich Neupert und Sohn war im Februar 1885 in Gera am Roßplatz 7 gegründet worden und 1893 in die Heinrichstraße 26 umgezogen. Nur 6 Jahre später siedelten Friedrich Hermann Neupert und sein Sohn Karl Alfred Neupert in eine großzügige Werkstatt und größere Verkaufs- und Büroräume in die Heinrichstraße 43 um. |
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1902 |
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Die Heinrichstraße in Zwötzen |
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s sollte noch 17 Jahre dauern, bis man Zwötzen nach Gera eingemeinden sollte. Daher gab es dort noch eine "Heinrichstraße" bis 1919. Namensgeber war 1902 wiederum das reußische Fürstenhaus, dessen männliche Nachkommen seit etwa dem Jahr 1200 alle den Vornamen Heinrich getragen hatten.Danach wurde es die Lasurstraße. |
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1905 |
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Die neue Strickgarnfabrik |
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n den Jahren von 1905 bis 1911 wurde in Gera die Strickgarnfabrik Feistkorn in der Wiesestraße 109 gebaut. Fritz Köberlein zeichnete als Architekt verantwortlich. Bekannt waren die Garne der Firma später noch unter der Bezeichnung "Rotkäppchen" oder "Vergißmeinicht". die dazugehörige Kammgarnspinnerei und auch die Färberei waren in der Heinrichstraße 20 untergebracht. |
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10.11.1906 |
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Der erste Geraer Kinematograph |
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n diesem Tag wurde in Gera der erste Kinematograph in der Heinrichstraße 26 eröffnet. (Als Cinématograph oder auch Kinematograph, ursprünglich einmal Kinétoscope de projection, bezeichnete man Apparate der "Luniére-Gesellschaft", welche Filmkamera, Kopiergerät und Filmprojektor in einem waren. (Révisibles). Luniére verwendete 35 mm-Film, einfache Perforation und Greifer zur Vorführung. Die erste geschlossene Vorführung mit dem "Cinématographe" fand am 22. März 1895 statt, die erste öffentliche am 28. Dezember 1895.) |
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10.11.1906 |
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Das erste Debschwitzer Kino |
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urz nach der Wende zum 20. Jahrhundert wurde das Kino als revolutionäre neue Technik und neues Medium der Unterhaltung gesehen und gefeiert. Am 10 November 1906 erföffnete daher in der Debschwitzer Heinrichstraße 26 das erste Kinematographentheater der Stadt. |
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1909 |
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Die Höherlegung der Gleise |
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in wichtiges Bauvorhaben in Gera war die Höherlegung der Gleiskörper zwischen dem Etablissement "Heinrichstraße" und dem späteren "Comma". Die Arbeiten dauerten gut drei Jahre und beschäftigte verschiedenste Baugewerke. |
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04.1909 |
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Rektor Alfred Auerbach |
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ie Geraer Fortbildungsschule für Knaben erhielt eine hauptamtliche Leitung in der Person des Rektors der Bergschule auf dem Ziegelberg Herrn Alfred Auerbach (24.04.1864-13.03.1938) zu finden war die Schule in der alten Färbergasse 1-3, dem früheren Technikum. (Die Färbergasse gehört zu den "aufgehobenen Gassen" Geras und war zwischen der Heinrichstraße und der Florian Geyer Straße zu finden. Sie wurde in den Wirren des Zweiten Weltkrieges vernichtet.) |
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