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Amthordurchgang
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1594
Die Sorge
ie Ableitung des Namen ist nicht mehr eindeutig festzustellen. Es gibt aber zwei Deutungen. Zum einen könnte der Name vom altslawischen "zroh" (sprich sroch) was "Bachgerinnsel" heißt abgeleitet sein, denn der Leumnitzbach durchfloss offen die "Sorge". Die zweite Theorie geht davon aus, dass der Name mit "Zarge" (Rand oder Seitenwand) verwandt ist und bedeutet dann "Außensiedlung".
Zusatzinformationen
09.09.1727
Der Marstall brannte
er Marstall auf der Sorge, später der nach dem Schulgründer Erduard Amthor benannte
Amthordurchgang
, seit diesem Tag in städtischen Besitz, wurde 1727, wie schon 1686 beim großen Stadtbrand, ein Raub der Flammen. Zuvor gehörte er dem Geraer Hans Bärmlich. 22 Häuser wurden bei dem Feuer zerstört.
02.11.1733
Wieder Feuer in Gera
n diesem Tag legte ein Schadensfeuer 21 Häuser bis an das Schlossgatter, später Schloßstraße, und auf der Sorge bis an den Ratsmarstall, später der
Amthordurchgang
, in Schutt und Asche. Der Ratsmarstall musste danach niedergerissen werden.
15.09.1744
Johann Friedrich Leberecht Reinhold geboren
r war der Vater des Geraer Landschaftsmalers Heinrich Reinhold. Wie sein Sohn Heinrich war auch er ein begabter Maler und ging in Zeitz bei einem Maler namens Krippendorf in die Lehre. 1773 erwarb er ein Haus mit Garten auf der Sorge, später Ecke Humboldtstraße. Er verstarb am 1. Juni 1807 in Gera.
Zusatzinformationen
1782
Der neue Ratsmarstall
ach dem großen Brand von 1780 war auch der alte Ratsmarstall auf der Sorge ein Opfer der Flammen geworden. Der anschließende Neubau, später wurde es der
Amthordurchgang
, war in diesem Jahr fertiggestellt worden. Dort erhielten danach der Mädchenschullehrer, der Stadtmusikus und der Ratsuhrmacher ihre Wohnungen.
04.10.1782
Die erste Sitzung im neuen Haus
achdem im gleichen Jahr der Geraer Marstall auf der Sorge, der spätere
Amthordurchgang
, wieder aufgebaut bzw. durch den Brand von vor zwei Jahren ein Neubau errichtet wurde, konnte das Geraer Stadtkollegium dort seine erste Sitzung abhalten.
07.1805
Die Armenfreischule
er Geraer Superintendent Hahn gründete die Armenfreischule, welche ab 1817 zur Abend- und Sonntagsschule wurde. Die Schule zog in diesem Jahr in Marstallgebäude auf der Sorge, der spätere
Amthordurchgang
.
15.07.1805
Die Ratsschule zog um
ach der Gründung der Geraer Ratsschule im März des Jahres durch Superintendent Hahn, befand sich die Anstalt von März bis Juli im "Gasthof zum Bären". Im Juli siedelte sie dann in der Ratsmarstall auf der Sorge, später der
Amthordurchgang
, über.
31.07.1811
Die Lehrer-Konferenz
ie erste Geraer Landschullehrer-Konferenz wurde in der Superintendentur am Geraer Marstall (später der bekannte
Amthordurchgang
) abgehalten. Dabei wurde das "Pädagogische Institut" von Superintendent Hahn gegründet. Das Geraer Schullehrerseminar im Gymnasium entstand.
17.09.1817
Johann Christian Seydel geboren
eydel erlernte das Schönfärberhandwerk von seinem Vater und übernahm 1847 den väterlichen Betrieb in der Kaisergasse. Er war ein begeisterter Naturwissenschaftler und studierte die gängige Fachliteratur. Seine Freundschaft zum Geraer Geologen Robert Eisel, machte ihn mit den Grundlagen für seine eigene spätere geologische und mineralogische Sammlungstätigkeit vertraut. Am 21. Februar 1878 verschenkte er seine Sammlung an die Stadt Gera, um sie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Somit wurde 1882 im Marstallgebäude Sorge 9 (
Amthordurchgang
) das erste städtische Museum errichtet. Seydel verstarb am 23. September 1885 hoch angesehen in Gera.
1876
Die Haftanstalt in der Innenstadt
ie bekannte Haftanstalt im
Amthordurchgang
, welche nach der politischen Wende von 1989/90 zur Gedenkstätte umgebaut wurde, erfuhr im Jahr 1876 ihre erste Erwähnung in den Annalen der Stadt Gera. Ein in Gera beheimatete Mann hatte sich darüber beschwert, dass in der Innstadt ein Gefängnis errichtet werden sollte. Es war zu dieser Zeit noch unüblich, solche Verwahranstalten innerhalb der Stadtmauern zu beherbergen, da man die Straftäter lieber außerhalb der Stadt sah. Auch das später als Stadtmuseum bekannte Gebäude war im ausgehenden 18. Jahrhundert als Zucht- und Waisenhaus außerhalb der Stadtmauern errichtet worden. Erst die Innenstadterweiterung, hervorgerufen durch den enormen Bevölkerungszuwachs in der Zeit der Industrialisierung, schloss diese "Vorstadtgebäude" mit in die zukünftigen Stadtgrenzen ein.
1891
Anna Bassinger geboren
nna Bassinger, geborene Reitzel, erblickte im Jahr 1891 das Licht der Welt. Sie gehörte der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas an. Diese religiöse Vereinigung wurde in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und viele Mitglieder wurden ermordet. Für die Stadt Gera sind drei Opfer bekannt. Anna Bassinger kam nach mehrjähriger Gefängnisstrafe im September 1940 in das KZ Ravensbrück und verstarb am 08. Mai 1942 als Häftling 4018. Da die Religionsgemeinschaft in der DDR verboten war, wurde den Opfern aus dem Zweiten Weltkrieg in der Zeit von 1949-1990 keine Beachtung geschenkt. (Quellen: OTZ vom 15.12.1999; Unterm Hakenkreuz / Hrsg. Verein Gedenkstätte
Amthordurchgang
, Gera, 2009.)
09.04.1896
Drei neue Rektoren in einem Jahr
ie Rektoren namens Burkhardt, Laaß und Schrader wurde an diesem Tag für die drei neu gebildeten Schulbezirke in ihre Ämter eingewiesen. Es handelte sich um die Enzianschule (seit 1874), die Bergschule auf dem Ziegelberg (seit 1893) und die Lutherschule (seit 1883).Die dritte Bürgerschule im Marstallgebäude auf der Sorge, später
Amthordurchgang
, zuvor seit 1805 die Ratsfreischule, wurde aufgelöst. Im Jahr 1906 übernahm Rektor Alberti die Ostschule.
1897
Ein Museum im ehemaligen Zuchthaus
m Jahr 1732 hatte man vor den Toren der Stadt das Zucht- und Waisenhaus, später als Stadtmuseum bekannt, eröffnet. 136 Jahre diente es als solches, bevor es nach und nach zu anderen Verwendungszwecken weitervermietet wurde. Im Jahr 1896 beanspruchte die Geraer Militärverwaltung die Räumlichkeiten im Hintergebäude des städtischen Marstalls auf der Sorge 9 (
Amthordurchgang
, später Amthorpassage), welche das städtische Museum seit dem Jahr 1883 genutzt hatte. So war es unausweichlich, dass sich das Museum eine andere Bleibe suchen musste und letztendlich im Jahr 1897 das erste Obergeschoss des alten Zucht- und Waisenhauses bezog. Problematisch war indes nun, dass der Chor, der zum dort regelmäßig veranstalteten Kindergottesdienst sakrale Gesänge intonierte, sich für die "Auftritte" nun auch noch durch die Museumsräumlichkeiten begeben musste, da der Zugang für die Sänger durch das erste Obergeschoss führte. (Quelle: Diplomhistoriker Siegfried Mues, ehemaliger Leiter des Stadtmuseums)
04.1897
Vom Zuchthaus zum Museum
m April 1897 zog die Ausstellung des Städtischen Museum aus den Räumen des Marstallgebäudes (später
Amthordurchgang
) auf der Sorge in das erste Geschoss des früheren Zucht- und Waisenhaus um. Das Gebäude war erst als Osterlandmuseum und dann als Stadtmuseum bekannt. Im Marstall hatte sich zuvor eine Schule befunden.
03.11.1899
Ein Opfer des Wahnsinns
er Wahnsinn des Nationalsozialistischen Verbrechersystems machte auch vor Religionsgemeinschaften nicht halt. Friedrich Walter Thumann, ein Zeuge Jehovas, geboren im November 1899 in Untermhaus wurde im Jahr 1970 zum Zeitpunkt 31.07.1949 für tot erklärt. Er war eines der viele Opfer der Diktatur und hat höchst Wahrscheinlich das Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr miterlebt. Letztmalig lebend gesehen wurde er 1944 in Gießen im Wehrgefängnis, wo er vermutlich auch ermordet wurde. (Quellen: OTZ vom 15.12.1999; Unterm Hakenkreuz / Hrsg. Verein Gedenkstätte
Amthordurchgang
, Gera, 2009.)
06.08.1900
Erich Wilke geboren
n diesem Tag wurde der Geraer Kommunist Erich Wilke (1900-1934) geboren. Er war ein führender Funktionär der KPD in Gera und Vorsitzender der Roten Hilfe. Wilke wurde nach dem Reichstagsbrand in Berlin am 28. Februar 1933 mit weiteren 18 Funktionären der KPD von der Gestapo verhaftet. Nach vier Monaten aus der Haft entlassen nahm er seine zu dieser Zeit illegale Tätigkeit wieder auf, stellte Druckschriften her und versteckte in seiner Wohnung gesuchte KPD- Genossen vor den Nazis. Während einer Vernehmung durch die Gestapo wurde er in der "Zeppelinstraße", später die "Rudolf-Diener-Straße" (U-Haftanstalt
Amthordurchgang
) am 24. Juli 1934 ermordet.
21.10.1901
Fritz Koch geboren
riedrich "Fritz" Koch wurde an diesem Tag in Eisenach geboren. Erst 1927 kam er nach Gera. Am 28. März1932 wurde er wegen einer verbotenen Demonstration angeklagt und drei Monate in Haft genommen. Am 28. Februar 1933 wurde Fritz Koch im Gefängnis
Amthordurchgang
in sogenannte "Schutzhaft" genommen und schon am 3. März 1933 in das Konzentrationslager Nohra überstellt. Für eine Zahnbehandlung wurde er nach Weimar gebracht, wo er wegen der verzögerten medizinischen Behandlung, auch zu dieser Zeit war das eine unterlassene Hilfeleistung und war nicht statthaft, am 17. Mai 1933 mit nur 31 Jahren verstarb.
1910
Das Innenleben eines Zuchthauses
ier die Zustandsbeschreibung eines Geraer Zuchthauses, welches in den 1870er Jahren errichtet worden war und später als Gestapo-Gefängnis und danach als Stasi-Untersuchungshaftanstalt im
Amthordurchgang
bekannt und berüchtigt in Gera war. Wörtlich war zu lesen: "Bauliche Verbindung mit dem Gerichtsgebäude, Wohnung des Gefangenenaufsehers nebenan, vier Zellenflure: 58 Zellen mit 25 cbm für zwei Gefangene und drei Zellen mit 50 cbm für drei Gefangene. Keine Arbeitsstube, eine Arrestzelle, eine Krankenzelle. Zellenfenster: 1,15 m lichte Weite, z. T. Kastenblenden. Fünf Aborte mit Wasserspülung, Zellenkübel mit Wasserverschluß. Eine Wanne, zwei Duschen und ein Bad im Erdgeschoß. Freihof 200 qm groß. Küche, Vernehmungszimmer und Kirchenraum sind vorhanden. Arbeiten: Tüten kleben, Tabak entrippen, Rohr flechten.
1912
Die ersten bekannten Kinos von Gera
eit 1905 gab es in Gera schon ortsfeste Kinos, welche die umherziehenden Wanderkinos ablösten. Im Jahr 1912 wurde in Gera das Reform-Theater eröffnet, 1918 folgten dann die Frommater-Lichtspiele und 1919, ein Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde in der Leipziger Straße das "Metropol" als bis dahin modernstes Lichtspieltheater mit über 100 Sitzplätzen eröffnet. In den 1920er Jahren gingen jährlich in Gera etwa 500.000 Menschen in die Kinovorstellungen. Seine ersten Höhepunkt erlebte die Geraer Kinogeschichte im Jahr 1928 mit der Eröffnung des "Palast-Theaters" im bekannten
Amthordurchgang
an der Sorge. Es war das bis dahin modernste und größte Kino in Thüringen.
22.05.1923
Der neue Marstall
n diesem Tag wurde der Marstallneubau neben dem Geraer Schlachthof seiner Bestimmung übergeben. der alte Geraer Marstall war auf der Sorge in Höhe des späteren
Amthordurchgang
s zu finden.
22.03.1925
Ein Opfer des Krieges
alter Thumann, geboren im März 1925 in Gera, war Mitglied der Religionsgemeinschaft Zeugen Jehovas und wurde im Jahr 1944 in Torgau als Wehrkraftzersetzer hingerichtet. Auf Grund Ihres Glaubens dienten Zeugen Jehovas in keiner Armee, ein Friedensbekanntnis welches in der Neuzeit beibehalten wurde. Auch sein Vater, geboren im Jahr 1899 wurde Opfer des nationalsozialistischen Wahns, wobei sein Sterbedatum nicht genau belegt werden kann. Er wurde erst im Jahr 1970 für tot erklärt. Beide lebten in Gera -Thieschitz, im Hartmannnsdorferweg 4. In der Zeit der DDR war die Religionsgemeinschaft verboten. (Quellen: OTZ vom 15.12.1999; Unterm Hakenkreuz / Hrsg. Verein Gedenkstätte
Amthordurchgang
, Gera, 2009.)
1926
Hans Joachim Rother geboren
ans Joachim Rother gehört zu den Geraern, welche in kurzer Zeit zu Opfern zweier Diktaturen wurde. Für den Zweiten Weltkrieg und das Nazi-Regime missbraucht und danach in die Fänge der deutschen Teilung geraten, verlief seine Jugend sehr dramatisch. wie er die Zeit erlebte und durchstand, ist in den Zusatzinformationen zu lesen.
Zusatzinformationen
1927
Rolf Staudte geboren
olf Staudtes Lebensweg begann 1927 auf der Insel Sumatra, da er dort das Licht der Welt erblickte. Seine Eltern waren beide aus Gera und er übersiedelte im Alter von drei Jahren mit ihnen wieder nach Gera. Im Zweiten Weltkrieg wurde er Jagdflieger bei der deutschen Luftwaffe und geriet danach in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Mehr über den Geraer ist in der Zusatzinformation zu finden.
Zusatzinformationen
1928
Ein neuer Durchbruch zur Sorge
an wollte in diesem Jahr eine kürzere Verbindung von der Innenstadt zum Bahnhof schaffen. Daher wurde vom Haus Sorge Nummer 9, der ehemaligen Einfahrt zum städtischen Marstall, der Zugang zum
Amthordurchgang
geschaffen. So gab es nun einen geraden und direkten Weg von der Sorge zur wichtigsten Geraer Fernverkehrsverbindung, dem Hauptbahnhof. Im Gleichen Jahr wurde dort auch das "Palast-Kino" eröffnet.
24.01.1928
Eröffnung des "Palasttheater"
m „
Amthordurchgang
“ wurde das „Palasttheater“ eröffnet. Das den Geraern als „Palastkino“ bekannte Lichtspielhaus wurde vom Architekturbüro Schreiter & Schlag entworfen. Das Gebäude im Durchgang zur „Sorge“ war für fast 7 Jahrzehnte fester Bestandteil des Stadtkerns und galt seiner Zeit als eines der modernsten Kinos in Deutschland.
29.08.1928
Der Amthordurchgang
er
Amthordurchgang
durch das alte ehemalige Marstallgrundstück, der die Zeppelinstraße, später die Rudolf-Diener-Straße, mit der Sorge verbinden sollte, wurde an diesem Tag eröffnet.
1933
Die Geraer Haftanstalt
ie Nationalsozialistische Diktatur war ein Wechsel vom Rechtsstaat der Weimarer Republik zum Polizeistaat. Die Staatspolizei konnte Leute inhaftieren und in Konzentrationslager bringen. Die Justiz setzte Hitlers Vorstellung von "Recht" um. Die meisten politisch Inhaftierten kamen in Gestapo-Zellen, einige ins Gerichtsgefängnis.Die dafür benötigte Haftanstalt war in den 1870er Jahren in der Geraer Innenstadt im späteren
Amthordurchgang
errichtet worden.
Zusatzinformationen
28.02.1933
Meta Böhnert verhaftet
n der Nacht zum 28. Februar 1933 war es in Berlin aus bis in die Neuzeit ungeklärten Umständen zu einem Brand im Reichstagsgebäude gekommen. Adolf Hitler, erst seit wenigen Wochen an der Macht und gerade eben aktiver Wahlkämpfer, kam rasch zum Ort des Geschehens, erklärte seine politischen Gegner (Kommunisten, Sozialdemokraten) zu Brandstiftern und nutzte den "Reichstagsbrand" um viele politisch Andersdenkende verfolgen und einsperren zu lassen. Im Zuge dieser Aktionen erhielt die SA (Sturmabteilung) die gleichen Rechte wie die Polizei und nahm wahllos Menschen ohne Gerichtsverhandlung oder Urteil in Schutzhaft. In dieser Schutzhaft sollte hier kein Mensch vor anderen beschützt werden, sondern die Gesellschaft vor dem Schutzhäftling. Auch die Geraer Kommunistin Meta Böhnert (20.06.1890-28.04.1934) war mit etwa 20 weiteren Kommunisten am 28. Februar 1933 in "Schutzhaft" genommen und ins berüchtigte Gefängnis im
Amthordurchgang
verbracht worden. Nach mehrmonatiger Haft verstarb die Frau an den Folgen der Haftbedingungen im Alter von nur 43 Jahren. Die Verhaftungswelle der SA und Polizei dauerte bis zum 3. März 1933.
21.08.1934
Arthur Schöneburg wurde verlegt
er Geraer Arthur Schöneburg ( 11.02.1905-14.04.1959) wurde an diesem Tag aus dem Gestapo-Gefängnis
Amthordurchgang
in der Geraer Innenstadt in das Konzentrationslager Bad Sulza verbracht. Am 30. Oktober 1934 wurde dann die verhängte Schutzhaft in eine Untersuchungshaft umgewandelt.
01.03.1937
Die Gestapo-Dienststelle in Gera
ie Gestapo-Außenstelle Gera wurde durch Verfügung des Thüringer Innenministeriums im Dienstgebäude des Polizeipräsidiums eingerichtet, mit einem Kriminalbezirkssekretär als Leiter und zwei Kriminalbeamten als Mitarbeiter, die von der Sonderabteilung für politische Angelegenheiten der Kriminalabteilung des Polizeipräsidiums Gera übernommen wurden. (Quelle:Gedenkstätte
Amthordurchgang
)
1938
Die Geraer Lichtspielhäuser
m Jahr 1938 konnten die Geraer noch aus fünf verschiedenen Kinos wählen und sich einen Film aussuchen. Manches der Kinos hatte eine erstaunlich hohe Anzahl an Sitzplätzen. So konnten im Palasttheater im
Amthordurchgang
1150 Besucher zusammen eine Veranstaltung besuchen. Die Capitol-Lichtspiele in der Adelheidstraße 1 (später die Clara-Zetkin-Straße) boten Platz für 550 Zuschauer, das Metropol-Theater in der Leipziger Straße faste 500 Besucher, die Frommater-Lichtspiele in der Amthorstraße 2 (später die Polizeidirektion Mitte) konnte vor 480 Menschen spielen und das Lichtspielhaus Südende in der Reichsstraße 29 hatte eine Kapazität von 200 Plätzen. Die großflächig über die Stadt verteilten Kinos dienten nicht nur der Unterhaltung, denn dort wurden auch die Nachrichten (Wochenschau) und während dem Zweiten Weltkrieg die Frontberichterstattungen, die Propagandafilme und die Reden von Goebbels, Hitler und anderer NS-Größen gezeigt.
13.03.1941
Rudolf Diener erschlagen
udolf Diener, geboren am 16. Juli 1904, war ein bekannter Geraer Arbeiterfunktionär, Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten und früher Kommunist. Er war seit 1923 Mitglied im Rot-Front-Kämpfer-Bund und seit 1925 Mitglied der KPD. Als die Partei 1933 in die Illegalität ging, war Rudolf Diener Zellenleiter für das Gebiet Gera-Ost. Am 3. Mai 1934 wurde er das erste Mal verhaftet und am 22.10.1934 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 2 Jahren und 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Er verbrachte daraufhin 30 Monate im KZ Buchenwald. Am 20.10.1940 wurde er abermals verhaftet und im Geraer Gefängnis im
Amthordurchgang
am 13. März 1941 von der Gestapo ermordet. Er wurde erschlagen.
1942
Die Zeugen Jehovas in Gera
ine in Gera noch kaum beachtete Gruppe von Opfern des Nationalsozialismus sind die Zeugen Jehovas. Dies dürfte zum Teil auch der Tatsache geschuldet sein, dass in der DDR diese Religionsgemeinschaft verboten war. Drei Geraer, welche in der Zeit von 1942-1944 Opfer der Nationalsozialisten wurden, sind bekannt. Es handelte sich um Friedrich Walter Thumann geb. am 03.11.1899 in Untermhaus wurde 1970 zum Zeitpunkt 31.07.1949 für tot erklärt. Letztmalig lebend gesehen wurde er 1944 in Gießen im Wehrgefängnis. Sein Sohn Walter Thumann geb. am 22.03.1925 in Gera wurde 1944 in Torgau als Wehrkraftzersetzer hingerichtet. Beide lebten in Gera-Thieschitz, Hartmannnsdorferweg 4. (Auf Grund Ihres Glaubens dienen Zeugen Jehovas in keiner Armee) und Frau Anna Bassinger geb. Reitzel geb. im Jahr 1891 kam nach mehrjähriger Gefängnisstrafe im September 1940 in das KZ Ravensbrück und verstarb am 08. Mai 1942 als Häftling 4018. (Quellen: OTZ vom 15.12.1999; Unterm Hakenkreuz / Hrsg. Verein Gedenkstätte
Amthordurchgang
, Gera, 2009.)
05.1945
Das Stasi-Gefängnis in Gera
n Gera wurde das Amtsgerichtsgefängnis "
Amthordurchgang
" von Mai 1945 bis 1950 als Untersuchungshaftanstalt des NKWD (Sowjetischer Geheimdienst) und später der Bezirksverwaltung des MfS (Ministerium für Staatssicherheit) im Bezirk Gera genutzt. Jahre nach der politischen Wende von 1989/1990 wurde es die Gedenk- und Begegnungsstätte im Torhaus der politischen Haftanstalt 1933 - 1945 (für die Gestapo) und 1945 - 1989.
06.07.1945
Ein Schreiben des OB
er Oberbürgermeister von Gera, Dr. Rudolf Paul (1893-1978), schrieb an diesem Tag an den Landgerichtspräsidenten Dr. Barth folgenden kurzen Text: "In meiner heutigen Besprechung mit dem Kommandanten der hiesigen russischen Polizei, Herrn Major Sokolow, brachte dieser zum Ausdruck, dass er mit seinen Offizieren Räume des Gerichts, das gesamte Gefängnis sowie die Wohnungen der Gefängniswärter belegen will. Er erwartet, dass das Gericht sich ein neues Gefängnis schafft und hält dafür eine Frist von einer Woche für ausreichend." Das Gefängnis, welches Dr. Rudolf Paul hier ansprach war die Haftanstalt im
Amthordurchgang
.
04.08.1945
Karl-Heiz Funke verhaftet
m Alter von erst 16 Jahren wurde Karl-Heinz Funke an diesem Tag in der elterlichen Wohnung verhaftet und zusammen mit zwei Freunden der Mitgliedschaft in der von den Nazis gegen Kriegsende gegründeten Untergrundorganisation "Wehrwolf" beschuldigt. Die drei erfuhren nie, warum sie von einem Mitschüler denunziert worden waren, da sie sich nie etwas Derartiges hatten zu Schulden kommen lassen. In der berüchtigten Geraer Haftanstalt im innerstädtischen
Amthordurchgang
, welche die Gestapo (Geheime Staatspolizei) schon als solche nutzte, wurde Funke durch Folter mit Schlägen, Schlaf- und Essensentzug das für eine Verurteilung benötigte Geständnis erpresst. Wenige Wochen später erhielt er durch ein sowjetisches Militärgericht eine zehnjährige Haftstrafe. Sein erster Weg, und auch der seiner beiden Freunde, führte in ein Gefängnis nach Weimar. Von dort ging es in das "Speziallager Nummer 2" nach Buchenwald, dem ehemaligen Konzentrationslager, wo nun nach dem Ende der Naziherrschaft die sowjetischen Besatzer unliebige Personen einsperrten. Im Dezember wurden die drei dann in ein anderes auch von den neuen Machthabern weiter benutztes Konzentrationslager, das in Sachsenhausen, verlegt. Die derart schlechten Haftbedingungen führten dazu, dass alle drei schnell an den verschiedensten Krankheiten wie Furunkulose, Typhus oder Tbc erkrankten. Nur Karl-Heinz Funke überlebte die Tortour dort, weil er von einem Pfleger, der gleichzeitig ebenso wie er Mitgefangener war, gerettet wurde. Vom Tod seiner beiden Freunde erfuhr er erst später. Im Jahr 1950 wurde er nach gut 5 Jahren entlassen, wurde aber weiterhin von der Staatssicherheit überwacht. Das hatte zur Folge, dass er kaum Freunde und Bekannte treffen konnte, da diese dann auch bespitzelt wurden. Schließlich blieb ihm nichts anders übrig, als sich bei Verwandten in Niederndorf bei Greiz niederzulassen, um sich aus der Geraer Öffentlichkeit zurückziehen zu können.
01.10.1945
Gefängnisumzug
as bisherige Landgerichtsgefängnis im
Amthordurchgang
zog um in die Polizeihaftanstalt in der Greizer Straße 36.
02.10.1945
Willkürliche Verhaftungen
er Geraer Heinz Gruner war im Frühjahr 1945 aus dem Zweiten Weltkrieg zurück gekehrt. Glücklich, den Krieg überlebt zu haben, sollte ein neues Leben beginnen. Er wollte einen Beruf lernen und in Gera leben. Wie er in die Fänge der Militärjustiz kam, wie lange er im Gefängnis saß und wessen er beschuldigt worden war, ist in der Zusatzinformation zu lesen. Heinz Gruner hatte den Bericht im Jahr 2006 selbst verfasst.
Zusatzinformationen
11.1945
Ein Geraer Kriegsschicksal
lfred Hoffmann wurde im Jahr 1929, am 12. Januar, geboren und war zum Ende des Zweiten Weltkrieges von den russischen Besatzern verhaftet worden. Sich keiner Schuld bewusst, musste er alles was die Besatzer ihm antaten über sich ergehen lassen. Mit seinen 16 Jahren war er zum Verbrecher erklärt worden und musste für lange Zeit in Haft. Erst im Jahr 1990 erzählte er seinen Kindern von diesem Teil seines Lebens. So lange hatte er sich an die Schweigeverpflichtung zu Zeiten der DDR gehalten.
Zusatzinformationen
09.04.1946
In Gera zum Tode verurteilt
as Gefängnis im Geraer
Amthordurchgang
diente als regionales Auffanggefängnis der sowjetischen Militärpolizei. Gefangene kamen danach meist ins Speziallager 2 nach Buchenwald, dem ehemaligen Konzentrationslager der Nationalsozialsiten, welches von den russischen Besatzern nun weitergeführt wurde. Unter den Verhafteten waren Jugendliche, die wegen angeblicher Werwolftätigkeit inhaftiert wurden. Mit Drohungen und Folterungen erpresste man Geständnisse. Die Strafmaße betrugen 10, 15 od. 25 Jahre. Auch Todesstrafen gab es. An diesem Tag wurden in Gera zum Tode verurteilt: Helmut Meyer 17 Jahre alt, Günter Kochan 16 Jahre alt, Dieter Meyer 17 Jahre alt und Harald Rahming 17 Jahre alt.
1947
Das Gefängnis im Amthordurchgang
as Gefängnis im Geraer
Amthordurchgang
in der Geraer Innenstadt unterstand ab 1947 wieder der deutschen Justiz, nachdem es von den russischen Besatzern übernommen wurde. Vorstand war der Geraer Oberstaatsanwalt. Hier waren durchschnittlich 350 Gefangene, darunter viele Frauen, untergebracht. Politische Haftgründe waren zuerst "Wirtschaftsverbrecher", die die SED auf diesem Weg enteignen wollte. Nach 1950 gab es zunehmend U-Haft wegen "Boykotthetze" - also jede Form von Kritik an der SED.(SED-Sozialistische Einheitspartei Deutschlands)
08.02.1950
Gründung des MfS
ie Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) wurde vollzogen. In Gera war eine der größten Zentralen des Spitzelapparates. Das Geraer Gefängnis der Staatssicherheit war schon viele Jahre besonders berüchtigt, da im gleichen Gebäude im
Amthordurchgang
zuvor auch die Gestapo (Geheime Staatspolizei) der Nationalsozialisten untergebracht war.
17.06.1953
Protest auch in der Geraer Bevölkerung
andesweite Streiks in mehreren Betrieben der gesamten DDR und Demonstration der Wismut- Kumpel vor dem Gebäude des Rates des Bezirkes in der Schloßstraße (Handelshof) und dem Untersuchungsgefängnis in der Rudolf-Diener-Straße waren Ausdruck für wachsenden Protest der Bevölkerung.
Zusatzinformationen
05.09.1959
Die Erich Wilke Höhe in Gera
n diesem Jahr wurde die ehemalige "Luisenhöhe" (seit 1863) im Rahmen der NAW (Nationales Aufbauwerk) zu einem Spielplatz mit einer Kleinsportanlage umgestaltet und in "Erich-Wilke-Höhe" umbenannt. Erich Wilke (06.08.1900-24.07.1934) war ein Geraer Kommunist und Vorsitzender der Ortsgruppe der Roten Hilfe. Wike wurde während seiner Gestapo-Vernehmung im Gefängnis in der "Zeppelinstraße" der späteren "Rudolf-Diener-Straße" (Gedenkstätte
Amthordurchgang
) ermordet.
15.06.1964
Kinoumbau
er Panorama-Palast, im
Amthordurchgang
zur Sorge in der Geraer Innenstadt, wurde nach dem Umbau zum 70-Millimeter-Filmtheater, feierlich übergeben.
22.08.1968
Protest gegen die Lage in der CSSR
er Geraer Gerd Franke war Kandidat der SED (Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands) in der DDR und hatte kurz zuvor Urlaub im Nachbarland CSSR gemacht. Dort wurde er mit den Anfängen des Prager Frühlings konfrontiert und befürwortete die offene politische Diskussion dort. Als am 21. August die Truppen des Warschauer Paktes in der CSSR einmarschierten war Franke entsetzt. Noch mehr, als er erfuhr, dass auch Panzer der DDR-NVA dabei waren. Zusammen mit seiner Kandidaten-Karte der SED schickte er nachfolgende Erklärung an die Leitung der BPO (Betriebsparteiorganisation) und die Druckerei der "Volkswacht".
Zusatzinformationen
22.08.1968
Zum Nazi abgestempelt
n jedem Betrieb in Gera gab es eine Prüfung der Arbeiter und Angestellten zu ihre Vergangenheit und ihrer politischen Zuverlässigkeit. Da wurde auch schon mal, wie hier bei Carl-Zeiss Jena in Gera, eine Akte aus der Schulzeit hervor geholt und nachgesehen, ob auf den jeweiligen Kollegen Verlass war oder nicht. Dieser 22-jährige Kollege war Mitglied der NDPD (Nationaldemokratischen Partei Deutschlands) und war in der Schule schon politisch auffällig geworden. Folgendes Schreiben wurde in Gera über ihn verfasst.
Zusatzinformationen
28.07.1987
Haft wegen verbotener Kontaktaufnahme
laf Spieler und seine Ehefrau Beate aus Jena wurden am 26. März 1987 in das Geraer Stasi-Untersuchungsgefängnis
Amthordurchgang
in Gera eingeliefert. In Jena war Spieler zusammen mit seiner Frau und einigen Freunden verhaftet worden, weil sie hartnäckig auf ihrem Antrag zur Übersiedlung in die Bundesrepublik bestanden und über westdeutsche Bekannte Druck ausüben wollten auf die DDR-Behörden. Für Stasi und Justiz ein klarer Fall von ungesetzlicher Verbindungsaufnahme und Nachrichtenübermittlung - zu ahnden mit langjährigen Freiheitsstrafen. Die Verhandlung fand am 28. Juli 1987 vor dem Kreisgericht Gera statt, bei der Urteilsverkündung wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Hierbei vermerkt das Gerichtsprotokoll: "Gemäß § 246 StPD wird für die Verkündung der Urteilsgründe die Öffentlichkeit wieder ausgeschlossen. Den anwesenden Mitarbeitern des MfS wird die Anwesenheit gestattet." Der U-Haft und der Verhandlung waren akribische Stasi-Ermittlungen vorausgegangen, als Beweis für die Schuld der Angeklagten dienten unter anderem Briefe von westdeutschen Freunden, Auszüge aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik und vor allem Plaketten und Plakettenentwürfe, eigenhändig von den Angeklagten gefertigt und als Abzeichen getragen, um Solidarität zu zeigen und nach außen hin sichtbar zu machen, die DDR per Ausreiseantrag verlassen zu wollen. Olaf Spieler erhielt ein Jahr und sechs Monate Gefängnis, sein Freund Bernd Schwarzenstein, als "Wortführer der Gruppierung, ein Jahr und zehn Monate. Die beiden anderen Angeklagten kamen mit Bewährung davon. Seine Strafe verbüßte Spieler in Karl-Marx-Stadt, in einer Haftanstalt, die er in besonders unguter Erinnerung hat. "Dort war alles noch viel schlimmer als in Gera", sagt er, "schlechtere Verpflegung, bösartigere Wärter, Kriminelle, die besser gestellt waren als wir Politischen."
31.10.1989
Anzahl der Mitarbeitern
ie Anzahl der Mitarbeiter des Ministerium für Staatssicherheit in der Stadt Gera betrug an diesem Tag noch 2.361. Kurz zuvor waren es noch mehr als 6.300 Menschen, die für den DDR-Geheimdienst offiziell und inoffiziell tätig gewesen waren. Nun kam die schrittweise Auflösung des Spitzeldienstes. [Quelle Heiko Knorr, Gedenkstätte
Amthordurchgang
GA Gera]
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